1,17m - Fabelhafte Annäherung
Eines Tages traf die Kraehe den Fuchs, der selbstzufrieden unter einem Ast mit herabhaengenden Trauben sass und vor sich hin doeste.

"Willst du denn keine von diesen leckeren Trauben dort oben essen?", fragte die Kraehe den Fuchs.

Der Fuchs musste blinzeln, als er einen zweifelnden Blick zu den Früchten hinauf schickte.
"Noe.", sagte der Fuchs, "Die wuerden mir sowieso nicht schmecken."

Die Kraehe keckerte frech. "Ha! Ich kenne dich, Fuchs. Ich weiss genau, dass du dir nur etwas vormachst. Das sind bestimmt die mit Abstand leckersten Trauben des ganzen Waldes. Du redest dir nur ein, dass die Trauben nicht schmecken, weil sie dir zu hoch haengen und du sowieso nicht ankommst."

"Du hast recht", sagte der Fuchs, "um an diese Trauben zu kommen muesste ich schon eine Beinlaenge von ueber 1,17 haben." Er machte eine dramatische Pause, bevor er fortfuhr, "Aber ich bezweifle ohnehin, dass mir die Trauben schmecken wuerden."

"Ha! Ha! Da sieht man es!", triumphierte die Kraehe.
Der Fuchs verdrehte die Augen. "Wenn du wirklich glaubst, dass die Trauben so unglaublich gut schmecken, dann hol sie dir doch.", knurrte er.

Der schwarze Vogel starrte verdattert an seinem Schnabel entlang. "Warum eigentlich nicht?", murmelte er.

Dann breitete er sein pechfarbenes Gefieder aus und schwang sich empor.

Exakt 1,17 ueber dem Boden verliess er jedoch in einer gruenlich leuchtenden Raumanomalie die Ebene der Realitaet.
Der Fuchs lachte. "Man, das macht Spass. Das ist heute bestimmt schon die zwanzigste Kraehe, die die Ebene der Realitaet wegen dieser doofen Trauben verlaesst."




 

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