Zenons Maisbrei
„...Wir stellen uns in diesem Zusammenhang vor, dass das Konzept des Zusammenhangs nur eine Illusion ist.

Konnektierende Elemente sind bei beliebig genauer Betrachtung schliesslich immer nur mikroskopische Vakii, unterbrochen von einer als fest missinterpretierten Materie, die sich bei naeherer Untersuchung auch beliebig oft in inhaltslose und wiederum teilbare Segmente zerlegen lässt.

Die Illusion der Zwischenraumlosigkeit muss sich dem aufmerksamen Naturwissenschaftler als enttaeuschend theoretisch und praktisch undenkbar entlarven, sobald er das Verhaeltnis erkennt, in dem sich seine als so fundamental erlogene Materie staendig wieder aufspalten laesst und bei jeder Dislation weitere (stochastisch gemittelte) 90% seines Gesamtvolumens als Leere zuruecklaesst.


Der andere, hartnaeckig unbelehrsame Naturwissenschaftler, der aufgrund seines begrenzten Verstandes nicht umhin kann, weitere Grenzen in die allumfassende Unendlichkeit zu postulieren, wird an der ewigen Suche nach der letzten Huerde verzweifeln.
Man stelle sich in diesem Zusammenhang - oder vielmehr in dieser Zusammenhangslosigkeit - einen verzweifelten Zenon vor, der von seiner erfolglosen Schildkroetenjagd nach hause kommt, und nun versucht, seinem hungrigen zahnlosen Nachwuchs ein aufgepoptes Maiscorn solange vorzukauen, bis die lueckenfreie Popcorn-Essenz auf dem Teller liegt. Er wird noch dasitzen und kauen, wenn sein Nachbar Sisyphus spaet nachts nach getaner Arbeit nach hause kommt, und sich gemuetlich mit einer Tuete Popcorn vor den Fernseher setzt.“

Auszug aus „Die inverse Zitrone“


Sisyphus - Performance-Kuenstler
oder der Trottel von Nebenan?




 

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