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V[oui] |
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Inspiriert von der Tatsache,
dass bei einer oeffentlichen Diskussion derjenige
Recht erhaelt, der seine Meinung am lautesten
kundtut, suchen Wissenschaftler des Hermann Loenss
Institutes fuer angewandte Sprachwissenschaften
nach dem Lautstaerkepegel, bei dem man automatisch
den richtigen Standpunkt vertritt.
Nach wiederholten Crash-Tests an der Schallmauer stellte sich heraus, dass sich
der Satz "Ich habe Unrecht" nicht beliebig laut ausrufen laesst. Eingedenk
aller vorhergehenden Ueberlegungen liess diese Erkenntnis nur eine Schlussfolgerung
zu: Bei dem ermittelten Schwellwert musste es sich um den Punkt ultimativer Unanfechtbarkeit
(V[oui] = Volume of utmost incontestability) handeln.
Die Moeglichkeiten zur Anwendung scheinen unbegrenzt: Amplitudenverstaerkte Luegendetektoren,
schalldichte Wahlkabinen fuer Politische Abweichler und Presslufthaemmer in Gerichtssaelen
koennten in naher Zukunft die ganze Gesellschaft auf den Kopf stellen!
Bei aller Euphorie über die neuen Erkenntnisse der Schallforschung, faellt
allerdings der Daempfer - in Form einer Hiobsnachricht aus den eigenen Reihen
- wie so oft dem tosenden Medienjubel zum Opfer: Rainer Wilhelmi (Spezialist
fuer Molekularaphorismen am HLI) folgert, ausgehend von der Beobachtung, dass
in einem Raum unter Normalbedingungen der Schalldruck mit dem Quadrat der Entfernung
zur Schallquelle abnimmt, dass die Frage nach Recht oder Unrecht wahrscheinlich
nur eine Frage des Standpunktes ist.
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Die Moeglichkeiten zur Anwendung - Wie lange wollen
sie ihre truegerische Scharade noch aufrechterhalten?
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