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Schnee von gestern |
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Die Bundespruefstelle fuer
ueberholte und ungenutzte Medien veroeffentlichte
kuerzlich ein Gutachten, in dem dargelegt wird,
dass auf vier verschiedenen nicht belegten Rundfunkfrequenzen
im Grossraum Kassel zeitversetzt ein und dieselbe
Bildstoerung ausgestrahlt wird.
So wiederholt sich auf 13,5kHz Breitband das grisselige Flimmerbild, dass nur
knappe 26 Minuten zuvor auf 46,5 zu bestaunen war. Die Frequenz 63,8 stimmt dann
mit einer zeitlichen Verschiebung von 132 Minuten in den tolldreisten Kanon von
Ameisenkriegen ein, bis schliesslich nach weiteren 21 Stunden und 27 Minuten
auf der Frequenz 96,0 buchstaeblich der Schnee von gestern zu sehen ist.
"Das Ueberspielen scheinbar freier Sendeplaetze mit bereits gesendetem Material",
so erklaert Karl Bluhm, Fachmann aus einer Fleischerei in Nuertingen, "kommt
der gleichzeitigen Freiheitsberaubung aller Bildstoerungsendverbraucher gleich,
die allesamt beim Kanalwechsel davon ausgehen werden, dass es sich bei dem eingestellten
Rauschen um jungfraeuliches Rauschmaterial, also um Neuschnee handelt."
Da die fragliche Frequenz keiner Sendeanstalt zugeordnet ist, tappt die Polizei
bei der Ermittlung des hinterhaeltigen Frequenzspektrumverschmutzers noch immer
im Dunkeln.
Sicher scheint bislang nur, dass es sich um einen Wiederholungstaeter handelt.
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