 |
|
 |
|
Der ehrlose Abstieg |
 |
|
Rudi Carell staunte nicht schlecht, als er eines Tages auf der Ablage vor seinem
Badezimmerspiegel einen kleinen gelben Apparat fand, der da nicht hingehoerte.
Es war ein handlicher Kasten mit einer Kurbel und der Aufschrift "Nicht
kurbeln".
Rudi Carell nahm den Kasten zur Hand und inspizierte ihn genauer. Ausser der
Kurbel schien es keine beweglichen Teile zu geben. Nicht einmal der Deckel schien
sich oeffnen zu lassen. Rudi Carell zoegerte.
Jahre spaeter sitzt Rudi Carell im RTL-Fernsehstudio und wartet auf den Beginn
der Sendung "Sieben Tage, sieben Koepfe". Da man seine Falten ohnehin
nicht mehr weggeschminkt bekommt, ist er stets der erste auf der Buehne. Darum
hat Rudi
Carell eine Zeitung dabei, und er liest.
"Pandoras Spieluhr des ehrlosen Abstiegs noch immer verschollen" steht
da. Rudi Carell versucht nicht zu seufzen waehrend er die Zeitung wieder zusammenfaltet.
In wenigen Minuten beginnt die Sendung. Eine Traenen rollt ueber sein faltiges
Gesicht, aber es macht nichts, er ist ohnehin nicht geschminkt.
Jahre frueher stellte Rudi Carell den gelben Apparat zurueck auf die Ablage vor
dem Badezimmerspiegel. Eine Stimme rief etwas auf hollaendisch. "Ja Mama,
ich
komme.", rief Rudi zurueck, ebenfalls hollaendisch. Er warf einen letzten
Blick
auf
den
gelben Kasten, dann musste er zur Schule.
Der Ehrlose Abstieg - Kann man
ihn wieder zurueckkurbeln? |
|
|
|
|
 |
|